Bayerisches Grenzmuseum Schirnding Pohranicni Muzeum |
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Seit Herbst 2010 Rückbau der ehemaligen Grenzabfertigungsanlagen in Schirnding.
Am 21.12.07 Beitritt der tschechischen Republik zum "Schengener Abkommen", damit entfallen passrechtliche Kontrollen. Im November 2007 Eröffnung des Bayerischen Grenzmuseums in Schirnding.
Am 30.04.2004 Auflösung der Zollämter Schirnding-Landstraße und Schirnding-Bahnhof nach dem Beitritt Tschechiens zur EU.
Eröffnung der Gemeinschaftszollanlage mit der Lkw-Abfertigung Richtung Tschechien auf deutschem und Richtung Deutschland auf tschechischem Gebiet, dazwischen die gemeinschaftliche Pkw-Abfertigung. Etwa 450 deutsche und tschechische Zoll- und Polizeibeamte arbeiten nun nebeneinander. Dazu kommen ca. 150 Spediteure und sonstige Dienste auf beiden Seiten.
Am 27.10.95 Freigabe der Schirndinger Ortsumgehung.
Zum Grenzübertritt genügt seit 1970 der Personalausweis für deutsche Reisende. Wechsel beim Reisezweck: Früher Verwandtenbesuche, heute Einkaufstour.
Im November 1989 brechend volle Züge in Schirnding sowie 30 km lange, dreireihige Trabbi- und Wartburgkolonnen im Zusammenhang mit der 9-tägigen Massenflucht aus der DDR.
1977 wurde Schirnding im Rahmen der 600 Jahrfeier zum Markt erhoben.
1973 Fertigstellung einer Fahrbahnüberdachung und der Inselabfertigung am Straßenübergang.
1968 Stopp des Liberalisierungsprozesses und Einmarsch von 250 000 Soldaten des Warschauer Paktes in die CSSR.
1967 Reduzierung und Abbau der tschechischen Grenzsicherungsanlagen (Stacheldrahtzäune, spanische Reiter).
1966 endet in Schirnding das Zeitalter der Dampfloks.
1964 war die erste große Reisewelle mit langen Staus und Wartezeiten bis zu 10 Stunden.
Nach mündlicher Ankündigung gegenüber einer Zollstreife öffnen die tschechoslowakischen Behörden den Grenzübergang wieder. Das Zollamt Schirnding-Landstraße kann seinen Betrieb nach sieben Jahren erzwungener Ruhe wieder aufnehmen.
Bis 1950 Sprengung von Höfen und ganzen Dörfern in Grenznähe.
Die tschechoslowakischen Behörden sperren unangekündigt den Grenzübergang mit Graben und Wall.
1947-1948 Errichtung eines dreiteiligen Grenzzauns (Beobachtungstürme, Straßensperren und Erdbunker).
Die Zollämter Schirnding-Landstraße und Schirnding-Bahnhof werden wieder eröffnet.
Im Januar 1945 kommen große Flüchtlings-Trecks mit Pferdewagen nach Schirnding.
Mit der Besetzung des Sudetenlands waren Grenzkontrollen überflüssig. Der Zollgrenzschutz und das Zollamt Schirnding-Landstraße wurden aufgelöst.
1938 Einmarsch der deutschen Truppen ins Sudetenland.
1930 wurden 2,2 Millionen Reisende regristiert.
Bau des Zollamts Schirnding-Landstraße in Grenznähe. Das Zollamt in Ortsmitte wird geschlossen, das Gebäude verkauft.
1914-1918 1. Weltkrieg, große Not auch im Grenzland, der Schwarzhandel blühte. Nach Gründung der Tschechoslowakei fand am Bahnhof Eger nicht nur mehr die deutsche und die österreichische, sondern auch noch die tschechoslowakische Pass- und Zollkontrolle statt.
1910 Gründung einer Porzellanfabrik. Die Produkte wurden weltweit verkauft.
1879 fuhren die ersten Züge der Fichtelgebirgsbahn Schnabelwaid-Marktredwitz-Schirnding.
1834 hoben sich die Schlagbäume auf allen Straßen Mitteldeutschlands. Es blühte der sog. "kleine Grenzverkehr".
Von 1806 bis 1810 Besetzung des Sechsämterlandes unter Napoleon durch die Franzosen.
1700 Linienverkehr für Personen und Waren von Frankfurt über Schirnding nach Prag (sog. Landkutschenfahrt).
1680 wurde der Pass wegen Seuchengefahr gesperrt. Über 100 Jahre herrschte die Pest im Sechsämterland.
1632 marschierte Wallenstein mit seiner kaiserlichen Armee (25000 Mann) über den Schirnding Pass und besetzte Hohenberg.
1572 wurde in Schirnding ein Zollamt eingerichtet. Die wichtigsten Handelsgüter waren Hopfen, Zinn, Blei, Eisen, Vieh, Wein und Lebensmittel.
1317 wird Schirnding erstmals genannt.
Seit Jahrhunderten wird die landschaftliche Pforte am Paß von Schirnding als Übergang vom böhmischen Becken ins Fichtelgebirge und umgekehrt benutzt. Diese Handelsstraße "via que procedit de Egire" führt von Nürnberg nach Eger. Schon vor 1200 n. Chr. war das Adelsgeschlecht der "Schirntinger" in Schirnding beheimatet.